Cédric Wermuth, Co-Präsident der SP Schweiz, hat mit seiner Reise in die Ukraine eindrucksvoll bewiesen, dass Solidarität nicht nur ein politisches Schlagwort ist, sondern aktiv gelebt werden kann. Sein Besuch in Kiew diente nicht nur dazu, sich ein eigenes Bild von der Lage vor Ort zu machen, sondern auch konkrete Unterstützung zu leisten. Besonders hervorzuheben ist sein Engagement für das Hilfswerk International Force of Unity, das Schulen unterstützt. Durch die Übergabe von 35 Tablets trug er dazu bei, dass Kinder inmitten des Krieges weiterhin Bildung erhalten können – ein essenzieller Beitrag zur Wahrung von Normalität in einer von Unsicherheit geprägten Gesellschaft.
Die Berichte aus Kiew sind eindrücklich: Menschen versuchen trotz täglicher Herausforderungen, eine gewisse Normalität aufrechtzuerhalten. Sie gehen tagsüber ihrer Arbeit nach, doch etwa jeden zweiten Tag ertönt ein Bombenalarm, der sie zwingt, Schutzbunker aufzusuchen. Diese Realität zeigt, unter welch enormem Druck die Bevölkerung lebt – und dennoch nicht aufgibt.
Cédric Wermuths Reise offenbarte auch die Schwierigkeiten, mit denen Anhänger der Sozialdemokraten in der Ukraine konfrontiert sind. Aufgrund der sowjetischen Vergangenheit haftet dem Begriff Sozialismus ein negatives Image an, was es für progressive Kräfte schwierig macht Vertrauen in ihre politischen Konzepte zu schaffen. Hinzu kommt, dass die Ukraine, selbst vor dem Krieg, von Oligarchen dominiert wurde – eine Machtstruktur, die Kritik an der Regierung erschwert. Wer zu laut hinterfragt, läuft Gefahr, als illoyal oder gar als Verräter abgestempelt zu werden.

Trotzdem gewinnt die Sozialdemokratische Partei zunehmend an Bedeutung, auch wenn sie sich ihren Weg als anerkannte politische Partei noch meisseln muss. Laut Cédric Wermuth wäre es die erste Partei mit einer Wertebasis und einem inhaltlichen Konstrukt. Diese ideelle Ausrichtung schafft auch Anknüpfungspunkte zur SP Schweiz, die bereits in engem Austausch mit der ukrainischen Schwesterpartei steht.
Die Sozialdemokraten der Ukraine blicken mit grossem Interesse auf das politische System der Schweiz. Direkte Demokratie, politische Pluralität und das ideologische Parteienkonstrukt werden als vorbildlich betrachtet.
Auch wir befürworten die Kooperationsvereinbarung der SP Schweiz mit der Ukrainischen Sozialdemokratischen Partei und sind gespannt, wie sich diese in Zukunft entwickeln wird.
Quelle: Podcast Meyer:Wermuth / Ukraine-Reise, Karin Keller-Sutter, Bundesfinanzen https://open.spotify.com/episode/049ijokYzcUyeHblt9VrR3?si=dCmznY6SRmyGcdzJkU_Rvw
